17. Mai 2015 7 17 /05 /Mai /2015 21:16

Sonntag, 17.05.15 – Norwegens Nationalfeiertag

Die Nacht blieb natürlich hell, sehr hell, doch ich schlief trotzdem gut, es „buttelete“ ja schliesslich auch schön einschläfernd. So merkten wir aber auch nichts davon, dass das Schiff noch zwei Mal anlegte. Unser Wecker ging um 8 Uhr los, draussen schien schon wieder/immer noch die Sonne. Und alle Norweger auf dem Schiff, inklusive Personal, schienen ihren heutigen Nationalfeiertag mit Flaggen, Girlanden, Abzeichen und in schönsten Kleidungen zu zelebrieren. Während des Morgenessens legten wir noch kurz in Havøysund an, wo eine Blaskapelle bei eisigen Temperaturen für uns spielte. Bald darauf verliess uns leider das gute Wetter, man konnte die Trennung anhand des Wolkenrandes während der Weiterfahrt gut erkennen. Wenigstens regnete oder schneite es nicht, doch bei starker Bewölkung war es doch sehr frisch, um nicht zu sagen eiskalt! Pünktlich um 11.15 erreichten wir Honningsvåg, wo wir die MS Polarlys leider schon wieder verlassen mussten. Zu sehr hatte man sich ans gemächliche Vorankommen mit tollen Aussichten auf die vorüberziehende Landschaft gewöhnt. Nun mussten wir nur noch den Hafen umrunden, um unser nächstes Scandic-Hotel zu erreichen. Das ursprünglich gebuchte direkt neben dem Anleger war nämlich geschlossen und man hatte uns letzte Woche informiert, doch ins andere Hotel derselben Kette am gegenüberliegenden Ende des Hafens zu kommen, es würde genügend freie Zimmer haben. So war es dann auch, und nachdem die Rezeptionistin doch einige Schwierigkeiten hatte, meine Reservation zu finden, erhielten wir ein gutes Zimmer mit schräger Hafensicht. Nun galt es noch, das Mietauto aufzutreiben, das ich am Flugplatz reserviert hatte, damit wir es morgen früh wieder dort abgeben und gleich in den Flieger einsteigen könnten. Mussten wir also noch irgendwie zum Airport kommen. Busse fuhren am heutigen Nationalfeiertag fast keine, doch die Receptionnöse – auch in feinster Tracht am arbeiten - bestellte uns freundlicherweise ein Taxi. Der Fahrer stutzte zwar etwas, als wir ihm den Autovermieter am Flugplatz als Ziel nannten, führte uns aber die paar Kilometer dorthin. Hier gab es erst mal einen doppelten Anflug einer Wideroe-Maschine zu beobachten, wobei nach dem ersten Versuch die Pistenkontrolle erst mal ein paar Vögel mit Schreckschüssen vertreiben musste. Beim zweiten Anflug klappte dann die Landung. Nun gingen wir das Mietauto-Büro suchen, trafen aber nur auf eine Security-Angestellte, die uns beschied, dass gerade kein AVIS-Vertreter hier anwesend sei. Sie griff aber sofort zu ihren Handys und informierte den Mann. Inzwischen war der Flieger nach kurzen Zwischenstopp weitergeflogen und das Flughafenpersonal schickte sich an, die Bude wieder zu schliessen, denn der nächste Flug kam erst am Abend. Immerhin bot man uns noch heissen Kaffee an, und bald kam der AVIS-Mann mit einem grauen Skoda angerast, den wir zuerst wegen seiner grossen Anschriften als Firmenauto vermuteten, es war aber tatsächlich unser Mietwagen! Nachdem ich den Vertrag unterschrieben und das Auto übernommen hatte, fuhren wir erst zurück ins Hotel, um die MS Polarlys nochmals am Kai zu fotografieren. Danach starteten wir Richtung dem letzten Ziel unserer Reise, dem Nordkap, es waren nur noch etwa 35 Kilometer. Je höher die kurvenreiche Strasse führte, umso mehr Schnee lag noch, man musste aufpassen, dass man nicht vom Weg rutschte. Ab und zu begegneten uns sogar weidende Rentiere. Dann waren wir endlich da, kurz vor 14.30 stand das Schild Nordkapp vor uns. Dahinter zwei Kassenhäuschen, doch die waren noch eingeschneit und die geräumte Strassenhälfte führte links an ihnen vorbei hinauf zum Parkplatz. Wir gingen durchs Visitors-Center hindurch, erfuhren noch gerade, dass hier um 15 Uhr bereits geschlossen würde und dachten schon, das wars dann wohl mit Nordkap, kaum sind wir da, schon ist es zu. Wieder draussen entdeckten wir jedoch, dass das eigentliche Kap mit dem weltberühmten Weltkugel-Monument nicht umzäunt und somit jederzeit begehbar ist und die Schliesszeiten wohl nur fürs Besucherzentrum gelten. Wir hatten also genügend Zeit, viele Fotos zu machen, von den Klippen, vom Monument, von uns, denn nun kam auch noch die Sonne hervor, allerdings blieb es frostig um den Gefrierpunkt und ich zog jetzt auch noch die mitgebrachten Handschuhe an. Nachdem wir die Umgebung ausgiebig erkundet und genügend Fotos im Kasten hatten, wurde uns langsam doch zu kalt so dass wir uns wieder ins warme Auto setzten. Auf dem Rückweg gabs noch das eine oder andere Foto, wir machten zudem einen Abstecher nach Gjesvær, einem Fischerdorf, bevor wir wieder nach Honningsvåg zurückkehrten, um ein Restaurant fürs Znacht zu suchen. Leichter gesagt als getan, denn wegen des Feiertags war im Ort sozusagen alles zu. Schliesslich fanden wir dann doch noch das Artctic Sans, wo wir nach etwas Wartezeit und Verständigungsproblemen mit dem jungen Personal einen überaus feinen Fisch und später ein feines Dessert erhielten. Nach einem letzten Rundgang durchs Dorf haben wir uns nun aufs Zimmer zurückgezogen und erledigen die letzten Formalitäten (Check-In für die morgigen Flüge) und nachrichtendienstlichen Aufgaben (Reiseberichte der letzten Tage). Morgen gehts früh los, Aufstehen um 5 Uhr, Abflug geplant um 6.40.


so erreichte Tinu das Nordkapp

Diesen Post teilen
Repost0

Kommentare