9. September 2015 3 09 /09 /September /2015 22:43

Mittwoch, 09.09.15

Erneut musste ich zur Hauptverkehrszeit auf den Zug, um rechtzeitig zum Flughafen zu gelangen. Dabei pokerte ich wieder mal und nahm noch eine spätere Verbindung, als eigentlich sinnvoll gewesen wäre. Aber da ich die Bordkarte schon auf dem Handy hatte, musste ich ja nur noch das Fluggepäck abgeben (Fluggepäck, ein Thema, das mich noch den ganzen Tag beschäftigen wird...).
6.15 Tagwache, Zmorge, letzte Sachen packen und aufräumen, dann los, um 7.17 fuhr die S1 Richtung Bern, und da es im MUTZ gerade schön gemütlich war, blieb ich gleich bis Fribourg sitzen und musste dort dafür weniger lang auf den Anschlusszug nach Genf warten, als dass ich das auf den überfüllten Perrons in Bern hätte tun müssen. Pünktlich kam der Interregio in Genève Aéroport an, zehn Minuten später stand ich schon am Baggage-Drop und wurde von einer freundlichen SWISS-Angestellten an einen Schalter geweisen, wo niemand dahinter sass. Erst auf den zweiten Blick sah ich, dass da über dem Schalter ein Kofferetiketten-Dispenserautomat montiert war und dass ich jetzt selber in Aktion treten musste! Koffer aufs Band, dann musste ich meine Handy-Bordkarte einloggen, danach die nun ausgedruckte Etikette nach genauer Vorgabe am Koffer anbringen. Noch als ich am Zusammenkleben der Etikettenhälften war, machte das Band einen Gumpp nach vorne und entzog mir den Koffer aus meiner Reichweite. Ich war nicht sicher, ob da alles richtig zusammenklebte, doch ein weiterer freundlicher SWISS-Angestellter (die es halt trotz aller Rationalisierungsversuche immer noch braucht) meinte, dass das so schon gut sei. Ich vermisste allerdings die kleinen Kleberli mit der Aufgabenummer, die man zur Sicherheit noch rund um den Koffer anbringen konnte, wie wir das vor langer Zeit mal noch im Check-In-Kurs bei der Swissair gelernt hatten (ja, ich habe in meinem früheren Leben auch mal eine Zeit lang Fluggepäck abgefertigt...) So war ich dann ein halbe Stunde vor der Einstiegszeit bereits am Abfluggate und gönnte mir erst mal einen feinen Kaffee. Wenn ichs auf die Spitze hätte treiben wollen, hätte ich also auch noch den Zug eine halbe Stunde später nehmen können ;-)
Das Personal am Gate nahm es mit den Handgepäckmassen sehr genau und zog reihenweise zu grosse Exemplare aus der Warteschlange. Gut so! So gibts Platz im Flieger fürs richtige Handgepäck. Mein kleiner Rucksack passierte natürlich sämtliche Kontrollen. Die Prozedur verzögerte allerdings das Boarding etwas, so dass wir fünf Minuten verspätet abdockten. Zum Zmittag gabs ein leckeres Curryreissalätli mit Poulet und Nidletäfelimousse zum Dessert. Ruhiger Flug übers Zentralmassiv und Nordspanien, in Lissabon landeten wir dafür fünf Minuten vorzeitig. Das überforderte wahrscheinlich das Rampenpersonal, denn zuerst mussten wir noch fünf Minuten aufs Fingerdock warten, anschliessend - der Hammer - fast eine Stunde aufs Gepäck! Ich meine, ich hatte ja Zeit, aber trotzdem kann ich nicht verstehen, warum das Gepäck für einen Weg, den man als Passagier zu Fuss mit Umwegen in fünf Minuten zurückgelegt hat, fast eine Stunde braucht. Und als Gipfel der Zumutung wurden dann auf dem selben Gepäckband erst noch die Koffer aus einer TAP-Maschine, die ebenfalls aus Genf kam, aber zwanzig Minuten nach uns gelandet war, ausgeliefert. Siesta? Bevorzugung der landeseigenen Airline, obwohl beide im gegenseitigen Codeshare verkehrten? Man weiss es nicht. Endlich kam er dann, mein erster selbstabgefertigter Koffer der Neuzeit, auf die Minute genau eine Stunde nach der Landung zog ich ihn vom Band.

Ich nahm die nächste Metro in die Innenstadt, mit einmal umsteigen erreichte ich die Station Campo Pequeño, von wo es nur noch wenige Meter zu Fuss zum Hotel 3K Europa geht. Modernes, aufgeräumtes Hotel, fast ein wenig skandinavischer Stil. Beim Auspacken merkte ich dann, was ich vergessen hatte: Die Zahnpasta, etwas vom letzten, was ich am Morgen noch gebraucht hatte, war zuhause geblieben. Egal, wenns nichts Schlimmeres ist... Ich war mittlerweile ziemlich müde, hatte in der Nacht schlecht geschlafen, obschon eigentlich alles gepackt und reisebereit gewesen war. So nützte ich die durch die Zeitverschiebung gewonnene Stunde gleich, um noch etwas nachzuschlafen. Am späteren Nachmittag zog es mich dann doch ins Zentrum, erst mit der U-Bahn, dann zu Fuss, bald war ich mitten in der Altstadt und versuchte mich mit den Erinnerungen meines letzten Aufenthalts hier, der schon einige Jahre zurückliegt, wieder zurechtzufinden. Zunächst kam ich aber auf eine Aussichtsterrasse, die ich noch nicht kannte, mit einem guten Überblick über die Innenstadt, die hier in einem Tal liegt. Unten angekommen hatte ich langsam Hunger, doch zunächst mussten noch Zahnpasta und weitere Dinge des täglichen Gebrauchs wie Wasser und Cookies eingekauft werden, was in einem Minimarkt geschah. Dann kehrte ich im Restaurante Muni ein, wobei das hier wahrscheinlich nicht dasselbe heisst, wie bei uns. Es gab dann auch kein Munifleisch, sondern ein Fischfilet an einer Crevetten-Buttersauce zusammen mit viel Gemüse, sehr fein! Anschliessend gings auf direktem Weg mit der Metro zurück ins Hotel.

Diesen Post teilen
Repost0

Kommentare