23. September 2015 3 23 /09 /September /2015 01:25

Montag, 21.09.15

Mit wenig früher Aufstehen liess sich heute Vormittag vor dem Abflug zurück aufs Festland noch ein kleines Abenteuer bewerkstelligen. Allerdings hatte ich nicht damit gerechnet, dass mir das Web-Checkin der SATA empfiehlt, schon um 12 Uhr am Airport zu erscheinen, dies für einen Abflug um 13.25 und nur um noch das Gepäck abzugeben. Also bin ich halt noch etwas früher wach, lasse mir es aber beim Zmorge trotzdem gut gehen. Nachdem ich das Hotel do Canal verlassen habe, hole ich im nahen Minimarkt noch kurz paar Sachen für unterwegs, nie soll mir mehr das Wasser ausgehen, wenn ich auf einen Vulkan steige! Natürlich steige ich nicht, ich fahre, denn der die Insel beherrschende Ex-Vulkan, bzw. dessen Krater, einfach Caldeira genannt liegt nur etwa 15 Kilometer von Horta entfernt. Die Strasse zum auf knapp 900 m Höhe liegenden Kraterrand ist zudem sehr gut ausgebaut, und so bin ich nach einer halben Stunde schon oben angelangt. Rund herum Sonne pur, doch im Krater drin einfach ein grosses Nebelmeer! Sieht komisch aus, fast wie die Suppe des Miraculix. Man könnte nun am Rand entlang drum herum laufen, aber das dauert doch paar Stunden, machen wir das nächste Mal. Beim Runterfahren werde ich noch Opfer eines massiven Schleichers (20-30 km/h auf gut ausgebauter breiter Strasse, die allerdings so kurvig ist, dass das Überholen doch meist riskant ist), weshalb ich einen kurzen Panoramastopp einlegen muss. Als ich ihn das zweite Mal eingeholt habe, kann ich dann auf einer längeren Geraden locker überholen. Die Strasse am Hang oben Richtung Flughafen ist in der Karte als zweitbeste Kategorie eingetragen, erweist sich dann überraschend aber als ungeteert, holprig aber gut befahrbar. Gut, muss der Nissan halt noch ein wenig Staub schlucken. In der Nähe des Airports suche ich vergeblich nach einer Tankstelle, dabei hatte ich doch gestern als ich schon hier durchkam mehrere gesichtet. Endlich finde ich eine Dorfzapfsäule und kann nachfüllen. Was die Benzinpreise betrifft, herrscht hier übrigens Einheit, da muss man nicht lange suchen, die Preise sind für jede Benzinart auf jeder Insel gleich, für mich 1.36 € für Bleifrei 95! Gegen zwölf Uhr erreiche ich den schmucken Fajal-Flughafen, die gleiche Ilha-Verde-Tussi, die mir am Fährterminal das Auto übergeben hat, nimmt es nun wieder in Empfang, ohne grosse Worte wird das Administrative geregelt. Dann gebe ich meinen Koffer ab und will noch ein wenig auf die Aussichtsterrasse, da wird schon unser Flug ausgerufen. SATA Air Acores fliegt manchmal recht vorzeitig in der Gegend rum, so sollen wir statt um 15.45 bereits um 15.05 in Ponta Delgada sein. Via Terceira, wo wir dann wegen eines NoShows noch etwas länger als geplant am Boden bleiben, weil dessen Gepäck wieder ausgeladen werden muss, erreichen wir Ponta Delgada dann bereits um 14.53! Da ich ja nur paar Stunden hier bin und mich nur noch in der Stadt zu bewegen gedenke, verzichte ich diesmal auf einen Mietwagen und lasse mich per Taxi zum zentral gelegenen Hotel Acores Atlantic fahren. Ich bekomme ein Zimmer mit Terrasse und Hafensicht. Und wie der Zufall es will (ich ahnte es wirklich nicht) ist dieses Hotel in der selben Kette (Bensaude) eingebettet, wie vorher das Hotel in Horta. Zwar ein etwas helleres und nicht mehr ganz so rustikal eingerichtetes Zimmer, aber leider wieder eine komplizierte Anmeldeprozedur fürs WLAN über einen Drittanbieter. Nun habe ich noch den ganzen Nachmittag Zeit, um durch die engen Gassen von Ponta Delgada zu streifen, vielleicht noch das eine oder andere Souvenir zu kaufen, doch das meiste, was angeboten wird, sind Krimskrams, Staubfänger und Chichi. Eine frische Ananas würde ich ja gerne mitnehmen, doch bis zuhause wäre die wohl zermanscht, also kaufe ich halt den feinen Ananansconfi. Ausserdem bräuchte ich noch (Fremdeländerbild-)Kalender, doch scheinbar herrscht hier im Moment ein Kalendernotstand. Kein Souvenirladen führt welche, zwei Händler haben mir unabhängig voneinander erzählt, dass der bisherige Monopolanbieter einfach keine für 2016 herstellt, obwohl die Nachfrage da wäre. Fürs Znacht wähle ich nochmals eine Beiz an der Marina, wo ich schon mal war. Und siehe da, der Kellner, dem ich beim letzten Besuch nicht viel Hirn zugetraut hatte, erkennt mich nach anderthalb Wochen wieder! Ich bestelle Fischfilet im Teig, zusammen mit Blattspinat, das beinhaltet unerwartet noch viel geschmolzenen hiesigen Käse, also quasi ein Fischraclette, was dann recht schwer im Magen aufliegt. Schliesslich wird noch kurz geduscht und alles fertig gepackt und bereitgestellt, damit ich morgen dann gleich starten kann, denn ich muss so früh raus wie noch nie auf dieser Reise.

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