17. September 2015 4 17 /09 /September /2015 01:17

Dienstag, 15.09.15

Schon neigt sich mein erster Aufenthalt auf São Miguel dem Ende zu, ich packe meine Siebensachen, tische alles in den Kofferraum, so dass ich dann kurz vor der Autorückgabe noch Kleider wechseln und den Rest umpacken kann. Da mein Flug erst um 18.25 starten soll, habe ich aber den ganzen Tag Zeit, den Westteil der Insel zu befahren. Den habe ich mir für den Schluss aufgehoben, damit ich dann nicht mehr weit bis zum Flughafen habe. Zunächst bediene ich mich aber nochmals am feinen Frühstücksbuffet im „The Lince“, checke dann aus und hole noch etwas vom ersten Tag nach. Da hatte ich es nämlich versäumt, den Lagoa do Fogo zu besuchen. Heute habe ich dafür noch Zeit. Das soll ein schmucker Kratersee mit Sandstrand sein! Bei meiner Abfahrt in Ponta Delgada scheint hier die Sonne, über den Erhebungen auf der Westseite, wo ich zum Schluss noch hin will liegt aber eine dichte Wolkendecke. Die Strasse zum Lagoa do Fogo schlängelt sich bis gegen 900 Meter in die Höhe, und je höher ich komme, umso dichter wird auch hier nun das Gewölk bzw. der Nebel. Dazu bläst ein heftiger Wind, so dass ich erstmals die Windjacke hervorholen muss. Oben sieht man leider gar nichts, kaum über den Kraterrand hinaus, und erst recht keinen See oder Sandstrand! Bei allen Aussichtspunkten nichts als Nebel, also weiter über den Pass und hinten wieder hinunter ans Meer. Kaum erreiche ich das gemässigte Klima in Küstennähe, hat man in der Windjacke schon viel zu warm und kann wieder im T-Shirt rumlaufen. Über der Westinsel haben sich die Wolken gelichtet, ich brauche aber einige Zeit, bis ich ganz im Westen die Strasse erreicht habe, die hinauf nach Sete Cidades führt, zwei grossen und einer Reihe kleinerer Kraterseen, an welchen sich die Strasse entlang windet, soll sehr spektakulär sein. Nur gibts auch hier nicht mehr viel zu sehen. Über der ganzen Insel hängt ab etwa 500 m Höhe nun ein dichter Wolkendeckel, darunter ist es klar, aber darüber ist die Hölle los, nebst Nebel windet und regnet es zum Teil heftig. Also sieht man auch bei den hiesigen Aussichtspunkten, dass es nichts zu sehen gibt. Ich beschränke mich deshalb aufs Abfotografieren der diversen Schilder, die die Aussichten zeigen und beschrieben. Unten im grossen Krater liegt die Ortschaft Sete Cidades, wenigstens hier kann man kurz am Seeufer verweilen, ist aber wegen der schlechten Sicht nichts Erwähnenswertes. Somit wurde der heutige Ausflug halt leider im Nebel erstickt, immerhin ein Grund, um wieder mal hierher zu kommen und es nochmals zu versuchen. Viel zu früh komme ich in die Nähe des Flughafens und fahre deshalb noch entlang der Südwestküste bis fast zur Abzweigung zurück, von wo ich am Mittag nach Sete Cidades hochgefahren bin. Die Wolkendecke drückt immer weiter hinunter, doch entlang der Küste bleibt es meist klar, allerdings weht auch hier der Wind sehr heftig. Nach der Zusatzschlaufe suche ich noch eine Tankstelle, wo ich den Fiesta wieder volltanke, packe die letzten Sachen um und fahre zum Flughafen, wo ich zunächst das Auto abgebe. Der Fliegerei scheint das Sturmwetter nicht viel auszumachen, es gibt zwar Verspätungen, aber die halten sich in Grenzen. Ich schaue mich noch rasch im Airport um, gebe den Koffer ab und gehe zur Sicherheitskontrolle. Hier merke ich erst, dass ich mein Netbook nicht im Rucksack habe, das ist beim Umpacken im Koffer geblieben. Ich frage mich kurz, ob elektronische Geräte im Reisegepäck überhaupt zulässig sind, aber mein Rasierapparat ist ja auch immer dort eingepackt. Ob das raue Transporthandling dem Netbook gut tut, ist eine andere Frage, aber ich weiss, dass es dort, wo ich es vermute, recht gut gepolstert ist. Vor dem Einsteigen habe ich noch Zeit für einen kleinen Snack. Mit einer Propellermaschine gehts dann mit leichter Verspätung auf den gut halbstündigen Flug nach Terceira. Das Wetter hat sich gegen Abend etwas gebessert, und auf Terceira ist es noch besser, ein lauer Sommerabend erwartet mich. Nach der Landung muss ich erst mal aufs neue Mietauto warten. Der Ilha-Verde-Agent, der Arme, muss alleine vier Kunden bedienen und für jeden jeweils den Wagen auf einem etwa 100m entfernten Parkplatz holen. Ich bin Nummer drei und erhalte einen schwarzen Renault Clio, etwas grösser und breiter, als der Twingo, den ich eigentlich bestellt hatte. Mit dem Schlüsselsystem habe ich zuerst meine liebe Mühe. Eine unhandliche Plastikplatte muss an einem bestimmten Ort im Armaturenbrett eingesteckt werden, bevor man das Auto mit einem Druckknopf starten kann. Da der Vermietungsagent wie gesagt in Eile war, hat er mir dies vorgängig nicht erklärt, und so brauche ich etwas Zeit, bis ich den richtigen Schlitz für die Karte finde... Nach kurzem Einrichten und Angewöhnen – der Renault fühlt sich ganz anders an als vorher der Ford – gehts auf die kurze Fahrt zum Hotel Atlantida Mar, wo ich eine Minisuite mit Meerblick bekomme. Das Hotel liegt etwas ausserhalb der zweitgrössten Ortschaft der Insel, Praia da Vitória. Weit und breit keine Restaurants, dabei habe ich jetzt richtigen Hunger. Dasjenige im Hotel ist auch nur fürs Frühstück offen. Also fahre ich ins Städtchen, direkt an die Marina, und hier finde ich tatsächlich eine Reihe Restaurants, ich wähle das Tropical Point, heute gibts frischen Red Snapper zusammen mit einem göttlichen Kartoffelsalat, genau so fein, wie ihn Mutter zuhause macht! Zurück im Hotel kann ich dann endlich wieder normal ins Internet, super Verbindung, schneller als zuhause, denn hier hat jede Suite ihren eigenen WLAN-Hotspot! So wurden jetzt und werden laufend noch weitere Bilder ins Flickr-Album hochgeladen!

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